Die sogenannte Sozioeffizienz zur Integration sozial-gesellschaftlicher Gesichtspunkte des jeweils betrachteten Produktes oder Verfahrens will gegenüber der in Teil I behandelten Ökoeffizienzanalyse die positive soziale Leistung unternehmerischen Handelns in Relation zur wirtschaftlichen Wertschöpfung erhöhen bzw. die eventuellen negativen sozialen Effekte des observierten Systems reduzieren. Diese lässt sich durch zu ermittelnde (Sozioeffizienz-)Kennzahlen abbilden, die ihre Formulierung beispielsweise in der wertschöpfungs- bzw. produktbezogenen Arbeit wiederfinden können, z. B. in der Form „Personenstunden [h] pro Wertschöpfung [GE]“ oder „Produktlebenszykluskosten [GE]“. In diesem Zusammenhang lässt sich der Begriff der Sozioeffizienz wie bereits auch die vorstehend beschriebene Ökoeffizienz vereinfacht als klassisches Verhältniskonstrukt quantifizieren:
Sozioeffizienz = soziale Auswirkungen eines Produktes bzw. Prozesses / Gesamtkosten für den Endverbraucher
Im einzelnen zielt die Sozioeffizienzanalyse darauf ab, die eventuellen sozialen Auswirkungen des Bewertungsobjekts entlang seines Produktlebensweges (Herstellung → Nutzung → Entsorgung) auf Mitarbeiter, Geschäftspartner, Endkunden bzw. Verbraucher, Gesellschaft, gemäß der Brundtland-Definition (vgl. Artikel „Nationale und internationale Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung“) auf zukünftige Generationen sowie ggf. auf die internationale Gemeinschaft abzubilden und somit eine sozioeffiziente Erzeugnisbewertung zu ermöglichen. In diesem Kontext kann beispielsweise die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch den Ausbau der regenerativen Energien angeführt werden, die ihren positiven Niederschlag gegebenermaßen in einer derartigen Sozioeffizienzanalyse finden könnte. Ebenso wären in bezug auf den Bereich Gesellschaft weitere qualitative Aspekte wie z. B. die dem Verfahren oder dem Produkt entgegengebrachte gesellschaftliche Akzeptanz für eine solche Erhebung von unmittelbarer Bedeutung.
Um das Ziel einer aussagekräftigen Bewertung der Sozioeffizienz von Erzeugnissen und Prozessen durch die quantifizierende Erfassung sozialer Auswirkungen mit Hilfe von Indikatoren zu erreichen, erfolgt auch hier analog der Vorgehensweise innerhalb der o. a. Ökoeffizienzanalyse eine graphische Darstellung der sozialen Bewertungsergebnisse in einem hexagonalen Diagramm („Sozialer Fingerprint“) sowie abschließend eine weitere visualisierte Aufbereitung der gesamten Untersuchungsresultate in Form einer zweidimensionalen Abbildung („Sozioeffizienzportfolio“; Abszisse: Kosten, Ordinate: soziale Auswirkungen).