In diesem Beitrag soll insbesondere mit Blick auf trockene Biomasse ein grober Überblick über die heutige global erfolgende Nutzung sowie das diesbezügliche energetische Potenzial gegeben werden. In Relation zum heutigen Weltprimärenergiebedarf (vgl. Artikel „Die aktuelle weltweite Energieversorgung“) fällt derzeit insgesamt rund das Fünffache, d. h. eine Energieäquivalentmenge in Höhe von weltweit etwa 50 Gtoe jährlich an erntbarer Biomasse an.
Davon werden etwa 2% bzw. 1 Gtoe zur Energieerzeugung durch Verbrennung genutzt, was dem in der dortigen Abbildung dargestellten Anteil am globalen Primärenenergiemix von ca. 10% im Jahr 2002 entspricht. Dieser Energieanteil besteht ungefähr zur Hälfte aus herkömmlichem Brennholz, während der übrige Teil eine Vielzahl organischer Rest- und Abfallstoffe repräsentiert. Vom jährlichen weltweiten Biomasseaufkommen bleibt jedoch der größte Teil ungenutzt und verrottet z. B. unverwertet am Boden.
Neben der Nutzung als Primärenergiequelle erfährt die Biomasse insbesondere Anwendung in der Nahrungsmittelproduktion, bei der Futtermittelherstellung sowie als Industriewerkstoff. Angesichts des rapiden Wachstums der Weltbevölkerung (vgl. Artikel „Globaler und nationaler Energiebedarf“) wird der Nahrungs- und Futtermittelbedarf in 80 bis 100 Jahren von derzeit rund 3% auf voraussichtlich etwa 4,5% der globalen Biomasseproduktion ansteigen.
Durch die einsetzende bzw. vorangetriebene Industrialisierung in den Schwellen- und Entwicklungsländern könnte auch der Industrieholzbedarf langfristig um das Doppelte des jetzigen Verbrauchs am weltweiten Biomasseaufkommen zunehmen. Insofern wird die nicht zur Energiegewinnung herangezogene Biomassenutzung zukünftig insgesamt etwa 6 bis 7% und somit ca. 3 bis 3,5 Gtoe der globalen Biomasseproduktion repräsentieren, was im besonderen eine Ausweitung der heutigen Brennholzwirtschaft sowie eine zusätzliche Verwertung von Restholz und Schlagabraum im Rahmen der konventionellen Holzernte erfordern würde.