Zentraler Ausgangspunkt des im Artikel „Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung als globales Leitbild“ genannten WCED-Reports „Our Common Future„ war das aufkommende Bewusstsein um die kontinuierlich zunehmenden, meist anthropogen verursachten Umweltprobleme, die im zeitlichen Verlauf nicht nur immer schwerwiegendere Ausmaße, sondern in ihrer Tragweite vor allem auch eine neue (globale) Dimension annahmen.
Weiterhin sieht sich die Menschheit mit energiepolitischen Problemstellungen wie insbesondere der anhaltenden Verknappung fossiler Rohstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle) bei einem gleichzeitig exponentiell zunehmenden Energiebedarf infolge (Welt-)Bevölkerungswachstum, ansteigender Lebenserwartung und wirtschaftlich aufstrebender Entwicklungsländer konfrontiert (vgl. die weiteren Artikel der Kategorie „Energiepolitik“ dieser Internetseite). Dieser Sachverhalt einer prognostizierten Steigerung des Energiekonsums bei parallel stetigem Ressourcenrückgang postuliert im internationalen Kontext daher eine zentrale Herausforderung an die weltweite Energie- und Umweltpolitik, so dass sich an dieser Stelle im besonderen die Frage nach einem verantwortungsvollen Umgang mit den der Menschheit noch zur Verfügung stehenden energetischen Reserven stellt.
In diesem Zusammenhang sind im besonderen organisierte Wirtschaftseinheiten in Form von Unternehmungen von zentraler Bedeutung, an die vor dem Hintergrund der o. a. Überlegungen im Rahmen ihrer marktwirtschaftlichen Aktivitäten neben der Bedürfnisbefriedigung vor allem die Anforderung eines nachhaltig zukunftsfähigen und umweltgerechten Wirtschaftens gestellt wird. Die diesbezüglich insbesondere gegenüber Unternehmen postulierte Erwartungshaltung ist vornehmlich darin begründet, dass diesen im Rahmen der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung eine herausragende Rolle zukommt.
Gründe dafür sind insofern gegeben, als dass Betriebe heutzutage zunehmend global agieren, d. h. mittlerweile über einen nahezu weltweiten Aktionsradius verfügen, sowie über Produktpolitik u. ä. gleichzeitig einen bedeutenden Einfluss auf Lebensstil, Konsumverhalten und Umweltbewusstsein der Gesellschaft ausüben. Des weiteren verbrauchen sie im Zuge der unternehmerischen Leistungserstellung natürliche und damit knappe Ressourcen (z. B. Rohstoffe, Energie, Wasser, Land) und setzen im Rahmen des betrieblichen Transformationsprozesses in großem Umfang Rest- und Schadstoffe (Abfall, Abgas, Abwasser, Lärm usw.) frei.
Die Qualität und Vielfalt der bestehenden und sich entwickelnden Umweltprobleme verlangt somit die Gestaltung einer ökologisch verträglichen Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Organisationen als wirtschaftende Teilsysteme einer modernen Gesellschaft infolge der Tragweite ihrer Entscheidungen und Aktivitäten verstärkt dazu aufgerufen, die natürlichen Lebensgrundlagen durch eine ziel- und zweckmäßig angemessene Unternehmensführung effektiv zu schützen.
Zum Zwecke einer für alle Gesellschaftsteile lebensfähigen Zukunft ist somit auch von den Betrieben ihr obligatorischer Beitrag im Hinblick auf eine tragfähige (Organisations-)Entwicklung abzuverlangen. Speziell auf Unternehmensebene ist in diesem Kontext eine in den Betriebsstrukturen hinreichend verankerte Bewusstseinsbildung in Form einer nachhaltigen, zukunftsgerechten Leistungserstellung von zentraler Bedeutung.