Die beiden vorangehenden Artikel haben sich hauptsächlich mit dem energetischen Potenzial der Windenergie im Offshore-Bereich auseinandergesetzt. In den folgenden Beiträgen sollen diese theoretischen Grundlagen nun durch zwei praktische Beispiele in Form der ersten beiden deutschen Offshore-Windparks ergänzt werden. Dazu wird in diesem Artikel der Nordsee-Windpark „alpha ventus“ und im kommenden Beitrag der Ostsee-Windpark „Baltic 1“ umrissartig vorgestellt.

Diese beiden Windparks verfügen zusammen über eine installierte Gesamtleistung in Höhe von ca. 110 MW_el. Von den 10.000 MW Leistung aus Windkraft, die die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 im Offshore-Bereich installiert haben will, sind 8.500 MW bereits genehmigt und weitere 1.700 MW durch entsprechende Verträge gesichert.

Der Windpark „alpha ventus“, ehemals „Borkum West“, ist der erste deutsche Offshore-Windpark. Er befindet sich in der Nordsee rund 45 km nordwestlich der Insel Borkum. Betreiberin ist die Deutsche Offshore-Testfeld- und Infrastruktur GmbH & Co. KG (DOTI), Oldenburg, eine Tochtergesellschaft der Unternehmen EWE (Oldenburg), E.ON (Düsseldorf) und Vattenfall (Berlin), die als Anteilseigner zu 47,5% sowie zu jeweils 26,25% an dem Projekt beteiligt sind.

Projektbeginn war im Jahr 1999, die Inbetriebnahme (IBN) erfolgte im April 2010. Die Investitionssumme des Projekts betrug rund 250 Mio. €. Die Vergütung für den aus dem Offshore-Park eingespeisten Strom erfolgt gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu 15 ct/kWh. Der Windpark verfügt über eine installierte Leistung in Höhe von insgesamt 60 MW_el und besteht aus 12 Windkraftanlagen (WKA) mit einer Leistung von jeweils 5 MW_el, davon 6 WKA des Typs „Areva Multibrid M5000“ und wiederum 6 Anlagen der Klassifizierung „REpower Systems 5M“.

Mit einer eingespeisten Energiemenge von knapp 270 GWh/a erbrachte der Windpark im Jahr 2011 einen energetischen Auslastungsgrad von ca. 50%, was rund 4.500 Volllaststunden jährlich entspricht und damit über dem durchschnittlich prognostizierten Jahresertrag von Offshore-Windparks liegt (vgl. dazu auch die Artikel „Volllaststundenpotenzial im Offshore-Bereich I“ und Teil II).

Weiterführende Informationen finden sich auch auf der offiziellen Internetseite des Windparks, http://www.alpha-ventus.de/.