Im vorangehenden Artikel „Seekabelverlegung zwischen Offshore-Windparks und Küste“ f. wurde bereits angesprochen, dass die Verlegung von Seekabeln zur netztechnischen Anbindung von Offshore-Windparks – sowohl zwischen den einzelnen Windenergieanlagen als auch von diesen an das Festland – mit Hilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen kann. In diesem Beitrag soll in diesem Zusammenhang nun das Verfahren des sogenannten Jet-Trenching umrissartig erläutert werden.
Bei Verlegetiefen von bis zu drei Metern und einem verhältnismäßig weichen Untergrund, wie zum Beispiel Sand oder Klei, kann ein sogenannter Jet-Trencher eingesetzt werden. Bei diesem Verfahren wird (Meer-)Wasser mit Hilfe einer speziellen Hochdruckpumpe mit hohem punktkonzentriertem Druck in Höhe von mehreren Bar in den betroffenen Meeresboden eingespritzt. Das vorher vom Schiff gelegte bzw. herabgelassene Seekabel sinkt in der Folge durch sein Eigengewicht in den so verflüssigten Untergrund ein. Dabei wird zusätzlich auch eine begrenzte Menge an Schlick bzw. Sand aufgewirbelt, wodurch die Verlegearbeiten in der Regel jedoch nicht beeinträchtigt werden.
Die Methode des Jet-Trenching wird im übrigen auch für das Tieferlegen von Seekabeln im Zuge regelmäßig notwendiger Instandsetzungs- und / oder Reparaturarbeiten angewendet. In diesem Kontext kommen für die meisten deutschen Offshore-Windparks Verlegetiefen von bis zu maximal drei Metern in Betracht, so dass hier dieses auch als Wasserstrahlpflügen bezeichnete Verfahren zur vorwiegenden Anwendung kommen wird, so beispielsweise auch bei den Kabelverlegungsarbeiten für den Offshore-Windpark „Butendiek“ rund 30 km westlich vor der Insel Sylt.
Falls die Verlegetiefe – beispielweise aus den im letzten Artikel „Kabelverlegungsschiffe für die Verlegung von Offshore-Seekabeln“ genannten Gründen wie infolge von Fahrwasserrinnen oder morphologisch dynamischen Stellen – jedoch die eben erwähnten drei Meter überschreiten sollte, so wird in der Regel eine Kombination aus Baggern und anschließendem Jet-Trenching eingesetzt. Dieses Verfahren soll im nächsten Post vorgestellt werden (Literatur).