Im vorigen Artikel „Seekabelverlegung zwischen Offshore-Windparks und Küste“ wurde in den neuen Themenbereich im Zusammenhang mit der Kabelverlegung auf See zur netztechnischen Anbindung von Offshore-Windparks eingeführt. In diesem Beitrag sollen nun die dazu erforderlichen Kabelverlegungsschiffe behandelt werden.
Die Seekabelverlegung erfolgt in der Regel durch größere Spezialverlegungsschiffe, die sogenannten Kabelleger, die für ihre Arbeit auf See eine minimale Wassertiefe von ca. 6 m benötigen. Des weiteren verfügen sie über eine Tragfähigkeit von rund 50 bis maximal 100 km Kabel, was einem Frachtgewicht von etwa 6.500 t entspricht. Die Legegeschwindigkeit dieser Spezialschiffe beträgt dabei ca. 9 m Kabel pro Minute.
Wenn das Kabel zum Beispiel über kleinere Untiefen am Meeresboden gelegt werden soll, wird es vom Legeschiff abgespult, mit Schwimmkörpern an der Wasseroberfläche gehalten und über die entsprechenden Bodenstellen gezogen. Kleinere Verlegeschiffe haben gegenüber größeren Kabellegern weniger Tiefgang und können, beispielsweise für Legearbeiten im Watt, gegebenenfalls auch trockenfallen, d. h. tidenbedingt an einer flacheren Stelle im Meer durch den sinkenden Wasserstand auf dem Grund aufsetzen und später bei Ebbe trocken auf dem Meeresgrund liegen, haben dafür aber nur eine sehr begrenzte Kabelkapazität in Form von Kabellänge und -gewicht.
Bei geringem Tiefgang manövrieren alle Verlegungsschiffe im Übrigen nicht mehr wie gewöhnlich mit Hilfe von Schraube und Ruder, sondern mit mehreren, weit vom Schiff ausgelegten Ankern. Um das im Seebett ausgelegte Kabel vor eventuellen Beschädigungen zu schützen, wird es – wie im vorausgehenden Artikel bereits erwähnt – bei Tiefwasser etwa einen Meter tief in den Boden eingegraben.
Demgegenüber werden die Seekabel bei Flachwasser und in Schifffahrtstrenngebieten voraussichtlich in einer Tiefe von rund drei Meter, an morphologisch dynamischen Stellen und Fahrwasserrinnen aufgrund der hier relevanten Solltiefen sogar in ca. 5 m Tiefe vergraben. Dies geschieht im Allgemeinen in Abhängigkeit von der zu erreichenden Verlegetiefe und der jeweiligen Bodenbeschaffenheit mit Hilfe von verschiedenen Methoden, von denen einige in den nachfolgenden Artikeln vorgestellt seien (Literatur).