Das kontinuierliche Weltbevölkerungswachstum einerseits sowie die notwendige Versorgung der wirtschaftlich aufkommenden Entwicklungs- und Schwellenländer mit kommerzieller Energie andererseits wird noch in diesem Jahrhundert einen drastischen Zuwachs in bezug auf die Energieproduktion und -bereitstellung erzwingen. In langfristiger Hinsicht werden parallel dazu die herkömmlichen fossilen Energieträger wie Öl, Kohle und Gas aufgrund ihrer begrenzten globalen Reserven in ihrem Anteil am derzeitigen weltweiten Energiemix (s. Art. „Die aktuelle weltweite Energieversorgung“) tendenziell abnehmen.
Die sukzessive, technisch, ökonomisch und ökologisch tragfähige Substitution der konventionellen fossilen Energieformen durch anderweitige Energiequellen muss daher – unabhängig von der diesbezüglich verbleibenden Reichweite – ein vorrangiges Ziel der internationalen Energiepolitik sein. Es steht zu vermuten, dass die erneuerbaren Energien im Rahmen einer zukünftigen nachhaltigen Energieversorgung im globalen wie auch im langfristigen Kontext zunehmend eine tragende Rolle übernehmen werden.
Weitere Gründe für den verstärkten Einsatz regenerativer Energiequellen werden in den bereits heute spürbaren negativen Folgen der auf anthropogen verursachte CO2-Emissionen zurückgeführten globalen Erderwärmung sowie in der stetig ansteigenden, signifikant hohen Importabhängigkeit fossiler Rohstoffe in den westlichen Industrienationen gesehen (vgl. dazu auch den Art. „Die Energieimportabhängigkeit Deutschlands“).
Dafür sprechen auch energiepolitische Rahmenbedingungen und Erfüllungspflichten einschlägiger Vorgaben z. B. in Deutschland und Europa, die eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger am derzeitigen Energiemix bewusst forcieren, indem die Nutzung regenerativer Energieformen durch gesetzlich determinierte hohe Einspeisefestpreise kontinuierlich vorangetrieben wird (vgl. z. B. das bundesdeutsche „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien“, kurz: Erneuerbare-Energien-Gesetz, EEG).