Im Bereich des Umweltschutzes sowie der Volks- und Betriebswirtschaft ist mitunter immer wieder die Rede von sogenannten externen oder externalisierten Effekten bzw. Kosten, so auch in den Artikeln „Biomasse im energiepolitischen Kontext II“ und „Generelle Anmerkungen zur Biomassenutzung“. Was ist darunter nun zu verstehen?
Dieser Terminus findet sich vorzugsweise in den wirtschaftstheoretischen Grundlagen der Umweltökonomie wieder. In der Gesamtsicht stellt die Umwelt die Grundlage des Lebens, des Wirtschaftens und der Entwicklung einer Gesellschaft dar. So liefert sie die nötigen Ressourcen und nimmt gleichzeitig auch die durch Produktion und Konsum anfallenden Reststoffe auf. Bei der Aufnahme bzw. Abgabe dieser Abfallstoffe – gleich welchen Aggregatzustandes – kommen nun diese externen Effekte zum Tragen. Dabei können durch die Produktion und den anschließenden Konsum von Gütern sowohl positive als auch negative externe Effekte entstehen, die Einfluss auf Dritte haben. Jeweils ein Beispiel:
- positiver externer Effekt: Ein Imker stellt seinen Bienenstock auf das Feld eines Bauern. Die Bienen produzieren Honig für den Imker und bestäuben gleichzeitig auch die Pflanzen auf dem Feld des Bauern, was bei diesem wiederum zu höheren Erträgen führt.
- negativer externer Effekt: Ein Autofahrer verursacht bei seiner Fahrt u. a. Luftverschmutzung durch die von seinem Fahrzeug emittierten Abgase. Die daraus resultierenden Nachteile – beispielweise in Form von wie auch immer gearteten Gesundheitsschäden – tragen jedoch Dritte, z. B. die Anwohner oder generell gesprochen die Gesellschaft.
Derartige Effekte verursachen demnach Schäden und somit Kosten, welche jedoch bei unbeteiligten Dritten anfallen, ohne dass diese Kosten aber über den Markt entschädigt oder abgegolten werden. Sie können daher im Rahmen einer sogenannten Externalitätenanalyse erfasst werden, um das Verhalten von Unternehmen und Konsumenten bei der Nutzung von Umweltgütern sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu zeigen (vgl. zur Erfassung, Aufbereitung und Bewertung von Umweltwirkungen auch die Art. „Methoden zur Produkt- und Prozessbewertung I: Ökoeffizienzanalyse“ sowie „A Tool for Energy Management: The Eco-Efficiency Analysis“).
Eine Möglichkeit, negative externe Effekte finanzwirtschaftlich zu berücksichtigen, ist die sogenannte PIGOU-Steuer. Dabei erfolgt die Internalisierung dieser Effekte durch eine Steuer, die den Verursacher externer Schadenskosten entsprechend der von ihm verschuldeten Umweltbelastung monetär belangt.
Weiterführende Informationen zum Thema bietet das Buch „Umweltökonomie“ im Europa-Lehrmittel-Verlag von F.-J. Ludolph.