Die Notwendigkeit eines fundierten organisationalen Umweltschutzes macht die Verankerung entsprechender betrieblicher Funktionen im Unternehmen unumgänglich. Nur so kann einer konkreten Umsetzung bzw. Erfüllung der vergleichsweise abstrakt gefassten Anforderung bezüglich einer nachhaltigen (Organisations-)Entwicklung in angemessener Weise entsprochen werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die zentrale Frage, anhand welcher Instrumentarien Betriebe im Sinne einer umweltorientierten, die originären ökonomischen Zielsetzungen gleichzeitig jedoch auch weiterhin verfolgenden Unternehmensführung eine solche Nachhaltigkeit innerhalb der betrieblichen Geschäftstätigkeit praktizieren können.
Weitere UMS-dienliche Instrumente zur Unterstützung einer umweltorientierten Unternehmensführung sind neben den im ersten Teil genannten Managementsystemen z. B. die Umweltkostenrechnung zur Identifikation, Erfassung und Auswertung ökologiebezogener Betriebsaufwendungen oder die Öko-(Produkt-)Bilanzierung (Life Cycle Assessment, LCA), die zusätzlich zu herkömmlichen Stoffstrom- und Energiebilanzen sämtliche Phasen des Produktlebenszyklus (Herstellung → Nutzung → Entsorgung) unter ökologischen Gesichtspunkten systematisch analysiert. Die Themen Öko- sowie Stoff- und Energiebilanzen wurden bereits in den Artikeln „Life Cycle Assessment nach ISO 14040 ff.“ bzw. „Stoff- und Energieflussanalysen (SEFA) als zentrale Elemente einer Ökobilanz“ behandelt.
Ein organisatorisch fundierter Umweltschutz stellt heutzutage darüber hinaus insbesondere gegenüber Umwelt und Gesellschaft eine grundlegende obligatorische Verpflichtung und somit einen zwingenden Bestandteil eines jeden modernen Wirtschaftsunternehmens dar, der organisational sowohl strukturell (Aufbau-) als auch prozessual (Ablauforganisation) nachhaltig verankert sein sollte.
Die zentrale Idee sollte dabei stets sein, die strategische Unternehmensausrichtung ex ante, d. h. „von vorne herein“ mit einer ökologischen Dimension zu versehen. Dieser Gedanke trägt darüber hinaus auch der grundlegenden Anforderung Rechnung, das betriebliche Umweltschutzkonzept nicht erst nachträglich und damit additiv hinzuzufügen, sondern unternehmerische Entscheidungen unmittelbar unter integrativ-simultaner Berücksichtigung ökologischer Aspekte zu treffen.
Weiterführende Informationen zum Thema liefert z. B. das Buch „Betriebliches Umweltmanagement: Nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen“ von A. Baumast / J. Pape (Hrsg.) im Ulmer-Verlag.