Volllaststundenpotenzial im Offshore-Bereich II

Darüber hinaus wurde – gewissermaßen zusammenfassend – eine differenziertere Betrachtung im Rahmen der im ersten Teil angesprochenen Greenpeace-Studie (vgl. Abb. „Volllaststundenpotenzial in Relation zur mittleren Jahreswindgeschwindigkeit“ im vorgehenden Artikel „Volllaststundenpotenzial im Offshore-Bereich I“) vorgenommen, die neben dem entscheidenden Einflussfaktor der jeweils vorherrschenden Windgeschwindigkeit (in [m/s]) in einer wiederum konstanten Höhe von 60 m ü. NN auch die ertragsrelevante Komponente der Entfernung des Offshore-Standortes von der (Nordsee-)Küste (in [km]) mit einbezieht, woraus sich folgendes Volllaststundenpotenzial (in [hel/a]) pro Jahr ergibt:

Da die durch das Deutsche Windenergie-Institut (Wilhelmshaven), Greenpeace (Hamburg) und das Niedersächsische Umweltministerium (Hannover) gemachten vorstehenden Angaben zum Volllaststundenpotenzial im Offshore-Bereich lediglich Schätzwerte darstellen (können), seien im Vergleich dazu exemplarisch bereits tatsächlich erzielte jährliche Volllaststunden einiger installierter Offshore-Windparks vor Dänemark erwähnt. So werden in den beiden in der Ostsee gelegenen Windfarmen „Rødsand“ und „Læsø“ etwa 3.330 respektive ca. 3.380 hel/a erbracht, während im einzigen dänischen Nordsee-Offshore-Park „Horns Rev“ rund 3.580 Volllaststunden pro Jahr erzielt bzw. erwartet werden.

Im Rahmen einer Studie im Auftrag des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer e. V. (VDMA), Frankfurt, wurde eine Gegenüberstellung drei (fiktiver) typischer Windpark-Standorte in der Nordsee, in der Ostsee und an Land vorgenommen, wobei sich der angenommene letztgenannte Onshore-Vergleichswindpark an einem hinsichtlich der Windverhältnisse relativ günstig gelegenen Küstenstandort befindet. Auf der Grundlage einer unterstellten Anlagennennleistung von jeweils 2,5 MWel ergeben sich für die einzelnen Standorte unter den in der unten stehenden Abbildung angegebenen standortbezogenen Annahmen hinsichtlich der Küstenentfernung (in [km]) und der Wassertiefe (in [m]) folgende Schätzungen des jeweiligen Volllaststundenpotenzials pro Jahr:

Die Spalte mit dem Titel „Volllaststunden“ gibt dabei sowohl die entsprechenden Brutto- (linke Teilspalte) als auch Nettowerte (rechte Teilspalte) jeweils in [hel/a] an, die sich ohne bzw. mit Berücksichtigung der technischen Verfügbarkeit der Windkraftanlagen, des Parkwirkungsgrades sowie der unvermeidbar anfallenden Netzübertragungsverluste ergeben.

Quellenangaben:

  • „Problematische Energiespeicherung: Netzeinspeisung aus regenerativen Quellen“, in: ew Elektrizitätswirtschaft, Jahrgang 101, Heft 4, 2002, S. 36 – 40