Der vorangehende Beitrag hat bereits einen ersten umrisshaften Einblick in die Fertigung und Verbindung von Stahlturmsegmenten für Offshore-Windkraftanlagen gegeben, der mit diesem Artikel noch etwas erweitert werden soll.
Um die thermische Veränderung des Grundwerkstoffes und die damit verbundene Beeinträchtigung des Zusatzwerkstoffes beim Schweißen möglichst gering zu halten, wird bei der Fertigung bzw. bei der Verbindung von Turmsegmenten vielfach auf Mehrfachbeschichtungen und Überlegierungen zurückgegriffen, was allerdings im Hinblick auf die Vorgaben bezüglich der Verwendung derartiger Stoffe zwecks einer Minimierung der damit eventuell einhergehenden Umweltbeeinträchtigung nur beschränkt möglich ist.
Die Schweißnähte von Türmen werden insbesondere im Offshore-Bereich mit Hilfe von Ultraschall- oder Röntgenstrahlprüfgeräten eingehend untersucht, wobei sämtliche Nähte eines Offshore-Windenergieanlagenturmes einer 100%-Prüfung unterliegen, während weniger wichtige Nähte – zum Beispiel im Rahmen kleinerer Anlagen im Onshore-Bereich – lediglich in Form stichprobenartiger Qualitätstests überprüft werden.
Qualitätsprüfungen der Schweißnähte werden jedoch nicht nur nach dem vollständigen Abschluss der Schweißarbeiten, sondern bereits während der Fertigung ständig durchgeführt, was eine kontinuierliche Überwachung der Güte der aufgetragenen Nähte bedeutet. Als ein besonders im Offshore-Bereich unverzichtbarer Korrosionsschutz wird gemäß der hier geltenden einschlägigen Norm DIN EN ISO 12944 in der Regel ein bewährter, mehrlagiger Aufbau entsprechend der Korrosivitätsklasse C 4 eingesetzt.
Im Übrigen spielt der Turmdurchmesser bei der Fertigung auf Werft o. ä. für den anschließenden Transport auf See keine Rolle. Die Turmteile einer Offshore-Windkraftanlage werden abschließend im Allgemeinen, wie bereits erwähnt, mit Hilfe von warmgewalzten, an den einzelnen Segmentenden angeschweißten Stahlflanschen vor Ort verschraubt. Diese Flansche werden in der Regel aus beruhigtem Stahl gefertigt, wobei die Flanschqualität einerseits und die Schraubenspannungen andererseits wichtige Sicherheitsparameter für Windkraftanlagen insbesondere im Offshore-Bereich darstellen.
Weiterführende Informationen zum Thema gibt der Verband der dänischen Windkraftindustrie (DWIA, Danish Wind Industry Association) auf seiner Internetpräsenz unter http://www.windpower.org/.