Die technische Verfügbarkeit eines Windparks stellt eine der entscheidenden Größen für den wirtschaftlichen Erfolg eines Offshore-Projekts dar. Dies gilt umso mehr, als die Zugänglichkeit der Windenergieanlagen in einem Offshore-Windpark von vorneherein relativ eingeschränkt ist, und deshalb unter Umständen längere Stillstandszeiten aufgrund eventueller Anlagenstörungen in Kauf genommen werden müssen.
Die Kennzahl der technischen Verfügbarkeit liegt bei Onshore-Projekten zum Vergleich im Bereich von 98 bis 99%. Ziel einer erfolgreichen und nachhaltigen Betriebs- und Wartungsstrategie von und für Offshore-Windparks sollte es daher sein, unter Berücksichtigung ökonomisch und technisch vertretbarer Gesichtspunkte eine möglichst ebenso hohe Verfügbarkeitsrate zu erreichen, zumal das Wartungspersonal die Windkraftanlagen bei extrem ungünstigen Wetterverhältnissen eventuell nicht betreten kann.
Zur Gewährleistung einer derart hohen Anlagenverfügbarkeit mussten vorbeugende Wartungsprogramme für Offshore-Anlagen allerdings wiederum grundsätzlich neu konzipiert bzw. optimiert werden. Bezüglich der Betriebsüberwachung werden die einzelnen Windenergieanlagen – ebenso wie im Onshore-Bereich auch – an ein sogenanntes Datenfernübertragungssystem (DFÜ) angeschlossen, über das sowohl Betriebsdaten eingeholt als auch Warn- oder Alarmmeldungen hinsichtlich unterschiedlicher Betriebszustände der einzelnen Komponentensysteme der observierten Windenergieanlagen registriert werden können. Hierauf wird in einem der nächsten Artikel noch gesondert eingegangen.
Diese Daten laufen in der Offshore-Plattform oder in einer zentralen Betriebswarte an Land ein und ermöglichen dem diensthabenden Personal eine Analyse der gegenwärtigen Betriebssituation und somit gegebenenfalls das Auslösen entsprechender Maßnahmen bei Abweichungen vom Normzustand. Solche Maßnahmen können beispielsweise das Neustarten nach einer Fehlerquittierung, die Re-Initialisierung von Betriebsführungsprogrammen oder auch die Anforderung einer korrektiven Wartungsmaßnahme bzw. einer Reparatur an einer Offshore-Windenergieanlage sein. Das eben angesprochene DFÜ-System kann dabei zur Datenübertragung durch verschiedene technische Optionen, wie zum Beispiel in Form eines speziellen Kabels aus Kupfer oder Glasfaser oder einer Richtfunkstrecke, einer sogenannten Funkbrücke, realisiert werden.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sich unter anderem auch auf der Internetpräsenz des Verbandes der dänischen Windkraftindustrie (DWIA, Danish Wind Industry Association) unter http://www.windpower.org/.