Im letzten Teil dieser Artikelserie soll in erster Linie auf die Erreichbarkeit von Offshore-Windparks im Rahmen ihres Betriebes und ihrer Wartung eingegangen werden.
Da zusätzlich zu den in den beiden vorhergehenden Artikeln genannten Gesichtspunkten voraussichtlich noch unvermeidbare außerplanmäßige Reparaturen durchzuführen sind, befinden sich in der Regel zwei bis drei Wartungsteams während des gesamten Jahres direkt vor Ort. Bei küstenferneren Windparks, wie sie derzeit in der deutschen Nordsee errichtet und geplant sind, wird daher entsprechendes Vollzeit-Personal unmittelbar im Bereich der Windparks stationiert. Darüber hinaus werden im Zusammenhang mit Reparaturen und größeren Austauschmaßnahmen externe Hebezeuge sowie ausreichende Kapazitäten für Lagerhaltung und Werkstätten lokal benötigt.
Unter den Szenarien, wie diese Anforderungen erfüllt werden können, hat sich seit langem die Stationierung selbstangetriebener Jack-Up-Plattformen, also Hub-, Installations- oder Errichterschiffen, als geeignete Lösung bewährt, da diese sowohl Kran- und Lagerkapazitäten als auch die weiterhin erforderlichen Werk- und Wohnstätten bereitstellen. Aber auch die Errichtung fester Basisplattformen oder der Einsatz größerer Serviceschiffe stellen diesbezügliche Alternativen dar.
Im Regelfall können die einzelnen Serviceteams bei Bedarf mit kleineren Booten zu den verschiedenen Windenergieanlagen gelangen. Hinsichtlich länger andauernder Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen sind bei den errichteten und zukünftigen deutschen Windfarmen für das Wartungs- bzw. Reparaturpersonal im Vorfeld eines Offshore-Projekts zunächst allerdings lediglich Notunterkünfte auf den jeweiligen Plattformen vorgesehen, die im Anfangsstadium der Pilotphasen der Offshore-Windparks noch keinerlei Langzeitaufenthalte erlauben, sondern im Wesentlichen die für die anfallenden Wartungs- und Reparaturarbeiten erforderlichen Ausrüstungen und Materialien lagern sollen.
Des Weiteren bietet sich der Einsatz von Helikoptern zum Transport von Mannschaft und Material an. So verfügen sowohl Anlagen bzw. Stationen als auch die oben erwähnten Errichterschiffe standardmäßig über entsprechende Hubschrauberplattformen. Mögliche Perspektiven in diesem Kontext sollen in einem der nächsten Beiträge diskutiert werden.
Weiterführende Informationen zum Thema finden sich unter anderem in der Studie „Untersuchung der wirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Effekte von Bau und Betrieb von Offshore-Windparks in der Nordsee auf das Land Niedersachsen“ der Niedersächsischen Energie-Agentur GmbH, Hannover, in Zusammenarbeit mit der UL International GmbH (DEWI), Wilhelmshaven, sowie dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Hannover, im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums, Hannover.