Der Offshore-Windpark „Meerwind Süd | Ost“

Im letzten Artikel wurde die Sonderausstellung „Arbeitswelt Offshore-Windenergie“ im Historischen Museum in Bremerhaven vorgestellt, die anhand einer Fotodokumentation die schrittweise Errichtung des Offshore-Windparks „Meerwind Süd | Ost“ in der Deutschen Bucht zeigt, der in diesem Beitrag nun in seinen wesentlichen technischen und energiewirtschaftlichen Merkmalen beschrieben werden soll.

Bei dem Projekt handelt es sich ursprünglich um zwei unmittelbar benachbarte Offshore-Windparks – „Meerwind Süd“ und „Meerwind Ost“ – die von der WindMW GmbH, Bremerhaven, geplant (Genehmigung durch das BSH: Mai 2007) und mit einer Bauzeit von 18 Monaten (Baubeginn: September 2012) in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) errichtet wurden und seit Ende letzten Jahres kommerziell betrieben werden. Sie liegen etwa 23 km nordwestlich der auch als Reparatur- und Servicestützpunkt dienenden Nordseeinsel Helgoland und werden direkt von dort aus gewartet. Die Leitstelle zur Steuerung der Windkraftanlagen befindet sich am Sitz des Betreibers in Bremerhaven.

Insgesamt umfasst der flächenbezogen etwa 40 km² große Windpark „Meerwind Süd | Ost“ 80 baugleiche Offshore-Windenergieanlagen, die jeweils mit einer Turbine des Typs „SWT 3.6-120“ von der Fa. Siemens mit einer elektrischen Nennleistung in Höhe von 3,6 MW ausgestattet sind. Das Maschinenhaus („Gondel“) einer jeden Anlage hat ein Gewicht von 136 t, das Gewicht des Rotors, der einen Durchmesser von 120 m hat, liegt bei 103 t. Mit einer Nabenhöhe von 89 m erreicht jede Anlage eine Gesamthöhe von 149 Metern.

Als Fundamente bei einer vergleichsweise geringen Wassertiefe zwischen 22 und 26 Metern wurden Monopiles mit einer Länge von maximal 70 Metern, einem Durchmesser von 5,5 m und einem Gewicht von bis zu 700 t gewählt. Die sogenannten Transition Pieces, die das Fundament mit dem Turm verbinden und an ihrem gelben Anstrich zu erkennen sind, verfügen über ein Gewicht von ca. 300 Tonnen bei einer Länge von etwa 25 m, wovon sich rund 5 Meter unter der Wasseroberfläche befinden.

Das zentrale Umspannwerk („Topside“) des Offshore-Windparks hat die Maße 31 x 46 x 12 m und ein Gewicht von 3.500 t, verfügt über drei Geschosse sowie ein Helideck und speist über den Transformator eine maximale Leistung von 288 MWel in das Stromnetz ein. Getragen wird es von einer Jacket-Konstruktion mit den Maßen 28 x 28 x 47 m bei einem Eigengewicht von etwa 950 t. Die in beiden Windparks verbaute Stahlmenge beträgt insgesamt mehr als 85.000 Tonnen.

Die Konverterstation befindet sich ungefähr mittig zwischen den beiden Einzelprojekten, so dass sowohl die Turbinen 1 bis 40 des Windparks „Meerwind Süd“ als auch die Turbinen 41 bis 80 des Windparks „Meerwind Ost“ ihren erzeugten Strom über eine gesamte parkinterne Kabellänge von 107 km Mittelspannungs-Seekabel mit einer Spannung von 33 kV dort einspeisen können, der in der Umspannplattform auf 150 kV hochtransformiert wird. Die Anbindung an das Stromnetz am Festland erfolgt durch die anschließende Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) „HelWin 1“ des zuständigen Übertragungsnetzbetreibers TenneT TSO GmbH, Bayreuth, mit einer Seekabellänge von 85 km, einer Höchstspannung von 250 kV und einer maximalen Übertragungsleistung in Höhe von 576 MW.

Nähere Informationen zum Offshore-Windpark „Meerwind Süd | Ost“ finden sich auf der diesbezüglichen Internetseite der WindMW GmbH unter dem Link http://www.windmw.de/meerwind.html. Das nachstehende Foto (Copyright WindMW GmbH) – mit freundlicher Genehmigung der WindMW GmbH – zeigt den Windpark aus der Luftperspektive.