In den folgenden beiden Artikeln sollen die wesentlichen Unterschiede bei der Auslegung von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen betrachtet werden.
In einer Onshore-Anwendung werden der Transformator, der Umrichter oder die Netzschaltanlage in separaten, von der Windenergieanlage getrennten und gegebenenfalls auch einige Meter entfernten Räumlichkeiten an Land untergebracht. Ein solches Vorgehen ist in der Offshore-Situation nicht möglich. Hier sind alle Komponenten entweder in der Windkraftanlage selbst oder zumindest in separaten Gehäusen, beispielsweise auf der Tragkonstruktion der Windenergieanlage, unterzubringen.
Die verschiedenen im Offshore-Bereich eingesetzten Anlagentypen, wie zum Beispiel jene der Vestas Wind Systems A/S, Aarhus (Dänemark), sehen eine Anordnung des Transformators in der Gondel vor, während andere Windanlagenhersteller wie zum Beispiel Siemens Wind Power GmbH, Hamburg, oder GE Wind Energy GmbH, Salzbergen, die Installation wiederum im Turm oberhalb der Wasserlinie oder aber in einem Container direkt auf der Landungsplattform der Offshore-Anlage (vgl. dazu auch Artikel „Integrierte Onboard-Hebezeuge im Offshore-Bereich“) vorsehen. Im letzteren Fall ist die Anordnung allerdings mindestens so hoch zu wählen, dass Schäden durch etwaige Welleneinwirkungen vermieden werden können.
Weitere wesentliche Unterschiede von Offshore-Anlagen gegenüber herkömmlichen Windenergiekonvertern im Binnenlandbereich sind Vorrichtungen zum Korrosionsschutz sowie zur Entfeuchtung, Kapselung und Neugestaltung des Maschinenhauses. Weiterhin wird die Integration bzw. die Verlagerung des Umrichters vom Fuss der Anlage in die Gondel ebenso wie redundante und automatische Kühlsysteme sowie technische Vorrichtungen für Servicetätigkeiten an den Windanlagen auf dem Meer erforderlich. Hierfür haben die Konstrukteure unter anderem einen integrierten Lastkran implementiert, der sämtliche Hauptkomponenten einer Anlage austauschen kann (vgl. Artikel „Integrierte Onboard-Hebezeuge im Offshore-Bereich“). Ziel ist es dabei, den unwillkürlich anfallenden Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturaufwand so stark wie möglich zu reduzieren und ein weitgehend autonomes System zu schaffen.
Weiterführende Informationen zum Thema finden sich unter anderem in der Studie „Untersuchung der wirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Effekte von Bau und Betrieb von Offshore-Windparks in der Nordsee auf das Land Niedersachsen“ der Niedersächsischen Energie-Agentur GmbH, Hannover, in Zusammenarbeit mit der UL International GmbH (DEWI), Wilhelmshaven, sowie dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Hannover, im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums, Hannover.