Der in Teil I angesprochene Sachverhalt wird im besonderen durch die Tatsache eines weltweit ungleichmäßig verteilten Energieverbrauchs deutlich, der durch ca. 25% der Weltbevölkerung in den Industrieländern mit etwa 75% der weltweit produzierten Energie erfolgt. Ähnlich verhält es sich im Hinblick auf den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen, bei dem Industriestaaten eine bis zu zwanzig Mal höhere Pro-Kopf-CO2-Emission zu verzeichnen haben als Entwicklungs- oder Schwellenländer.
Der Großteil des Treibgasanteils in der Erdatmosphäre wird daher zukünftig in erster Linie von den Entwicklungsländern verursacht werden, wobei bei einem jetzigen diesbezüglichen CO2-Anteil von etwa 0,036 Volumenprozent (1850: 0,029 Vol-%) mit einem durchschnittlichen Anstieg von ca. 1,5 ppm (engl.: parts per million, 10–6) CO2 jährlich durch die weltweite Verbrennung fossiler Rohstoffe, die Abholzung und Brandrodung von Wäldern oder auch die Trockenlegung von Sümpfen und Mooren zu rechnen ist.
Insofern besteht hinsichtlich einer anzustrebenden globalen nachhaltigen Entwicklung derzeit ein essentieller Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie in Form einer Diskrepanz zwischen der heutigen Lebens- und Wirtschaftsweise sowie den be- und entstehenden Umweltproblemen. Die genannten Faktoren werden den natürlichen Treibhauseffekt der Erde vermutlich auch weiterhin künstlich verstärken, was nach Angaben des internationalen Ausschusses für Klimaänderungen (engl.: Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), Genf (Schweiz), zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre um zwischen 1,4 und 5,8 °C bis zum Jahr 2100 führen könnte.
Im Vergleich zum 19. Jahrhundert ist die globale Durchschnittstemperatur bereits heute um etwa 0,6 °C angestiegen, so dass unnatürliche klimatische Vorgänge wie beispielsweise die Polabschmelzung oder die Zunahme von Extremwetterlagen (Stürme, Dürren, Überschwemmungen etc.) und unerwarteten Klimaveränderungen dem Ökosystem und Lebensraum Erde potenziell weitere irreversible Schäden als Reaktionen auf die anthropogene Einflussnahme auf die Klimaerwärmung zufügen könnten. Zu diesen energiepolitischen Herausforderungen kommen weitere Umweltprobleme wie z. B. die Zerstörung der Ozonschicht vornehmlich durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) hinzu, die aufgrund ihrer Komplexität nur im globalen Kontext, d. h. nur durch international-gemeinschaftliche Anstrengungen wirksam angegangen werden können.