In den letzten Jahren hat vor allem die Nutzung synthetischer und biogener Kraftstoffe als Benzinersatz bzw. Zusatz in Kraftfahrzeugen an Bedeutung gewonnen, um sowohl den Benzinbedarf als auch die damit einhergehende Umweltbelastung zu reduzieren. Mit der Zuordnung der beiden Kraftstoffprozessgruppen zu unterschiedlichen Generationen im vorangegangenen Artikel „Die wesentlichen synthetischen und konventionellen biogenen Kraftstoffherstellungsprozesse“ wird Bezug auf die Darstellung „Globaler Energieverbrauch bis zum Jahr 2060“ im Beitrag „Globaler und nationaler Energiebedarf“ genommen, die den weltweiten Energiebedarf bis zum Jahr 2060 prognostiziert und die erneuerbare Bioenergie in die beiden Bereiche der „traditionellen“ und der „neuen“ Biomasse differenziert. In diesem Kontext gehören die in der Tabelle „Synthetische und konventionelle biogene Kraftstoffherstellungsprozesse“ aufgeführten konventionellen Biokraftstoffe der Gruppe der traditionellen Biomasse und somit der ersten Generation an, während die synthetischen BTL-Kraftstoffe der Gruppe der „neuen“ Biomasse und somit der zweiten Kraftstoffgeneration zuzuordnen sind.
- Biokraftstoffe der ersten Generation werden dabei überwiegend aus Pflanzenfrucht gewonnen, haben emissionsbezogen ein verhältnismäßig geringes CO2-Reduzierungspotenzial, vergleichsweise niedrige Flächenerträge und stehen beim Anbau in unmittelbarer Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
- Biokraftstoffe der zweiten Generation werden demgegenüber vornehmlich aus ganzen Pflanzen, Rest- oder Abfallstoffen erzeugt, haben ein relativ hohes CO2-Reduktionspotenzial, verhältnismäßig große Flächenerträge und stehen nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung.
Vergleicht man diese beiden Kraftstoffarten im Hinblick auf den literbezogenen Ertrag pro Jahr und Hektar miteinander, so stellt sich heraus, dass biogene Flüssigkraftstoffe der zweiten Generation einen etwa zwei- bis dreimal so hohen Ertrag bedeuten wie Biokraftstoffe der ersten Generation. So resultiert im Fall von BTL-Kraftstoffen aus Ganzpflanzen (zweite Generation) ein Dieseläquivalent in Höhe von etwa 3.101 Liter pro Hektar und Jahr, während bei den Biokraftstoffen der ersten Generation Ethanol aus Getreide ein Äquivalent von ungefähr 1.653 ℓ/(ha · a), reines Pflanzenöl ein Äquivalent von ca. 1.254 Liter pro Hektar und Jahr und Biodiesel aus Pflanzenöl ein Äquivalent in Höhe von rund 1.183 ℓ/(ha · a) bedeutet.