Eine Vielzahl von industriellen Forschungsvorhaben in der Automobilindustrie beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem relativ komplexen thermochemischen Vorgang zur Gewinnung synthetischer Flüssigkraftstoffe aus Biomasse über das Verfahren eines sogenannten Biomass-To-Liquid- (BTL-)Konzepts. In diesem Zusammenhang können zwei weitere Prozessarten zur Herstellung von organischen Synthesekraftstoffen angeführt werden. Dabei handelt es sich zum einen um das erdgasbasierte Gas-To-Liquid- (GTL-)Verfahren sowie zum anderen um das kohleverarbeitende Coal-To-Liquid- (CTL-)Konzept.
Des weiteren stehen über die gängigen chemischen Prozesse der Vergärung und Veresterung je nach Art des eingetragenen Grundstoffes die bekannten konventionellen Biokraftstoffe der Fettsäuremethylester (FAME, engl.: fatty acid methyl ester) wie z. B. Rapsölmethylester (RME), Sojamethylester (SME) oder Palmölmethylester (PME) zur Verfügung, die allgemeinhin auch als Biodiesel bezeichnet werden. Dieser ist bekanntermaßen ein nach seiner Verwendung dem Dieselkraftstoff entsprechender pflanzlicher Kraftstoff, der im Gegensatz zum konventionellen Dieselkraftstoff jedoch nicht aus Rohöl, sondern aus Pflanzenölen oder tierischen Fetten gewonnen wird und daher als erneuerbarer Energieträger aufzufassen ist.
Die nachstehende Abbildung stellt die genannten synthetischen und biogenen Verfahrensvarianten zur Produktion von Kraftstoffen überblicksartig dar und weist die jeweiligen spezifischen Charakteristika der einzelnen Kraftstoffprozessarten aus. Erläuternd ist beizufügen, dass die in der Abbildung verwendete Abkürzung „E…“ im Hinblick auf Ethanolkraftstoffe, die als Treibstoff bzw. Energieträger in Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen eingesetzt werden, angibt, wieviel Volumenprozent Ethanol dem Benzin beigemischt wurde. So besteht die in der Darstellung genannte Ethanolkraftstoffmischung E85 beispielsweise zu 85 Vol-% aus wasserfreiem Bioethanol und zu 15 Vol-% aus herkömmlichem Benzin.