Biomasse als grundständiger Einsatzstoff für BTL-Verfahren birgt im Hinblick auf eine diesbezügliche Nutzung im großindustriellen Maßstab gegenüber ihren o. g. Vorzügen jedoch auch einige technische und logistische Problembereiche. In diesem Kontext sind zum einen der vergleichsweise geringe Energiegehalt sowie das dezentrale, d. h. regionale Aufkommen zu nennen. Weiterhin erweist sich Biomasse als ein relativ variantenreich auftretender Rohstoff, was verfahrenstechnisch gesehen ihre Eignung als Einsatzstoff für Anlagenprozesse jeglicher Art aufgrund ihrer chemisch sehr unterschiedlichen Zusammensetzung und Konsistenz sowie ihres überwiegend festen Aggregatzustands potenziell erschwert. So stellt ein Großteil der anfallenden Restbiomasse einen nur schwer verarbeitbaren, heterogenen Festbrennstoff dar, der darüber hinaus hohe Asche- und Salzgehalte enthält.
Im Sinne eines Fazits lässt sich daher konstatieren, dass das erforderliche Potenzial für eine technisch großindustrielle Umsetzung derartiger Konzepte durchaus vorhanden ist, allerdings existiert die notwendige Technologie derzeit nur für den Bereich von chemisch reiner, d. h. prozessbezogen problemlos verarbeitbarer Biomasse („Edelbiomasse“). In diesem Zusammenhang könnten sich im besonderen inputbezogene Engpässe hinsichtlich der an die Einsatzstoffe gestellten verfahrenstechnischen Anforderungen im Front-End-Bereich als restriktiv erweisen. Grundsätzlich wurde zum heutigen Zeitpunkt zwar die prinzipielle technische Machbarkeit von BTL-Verarbeitungsprozessen nachgewiesen, im Rahmen derer sich die qualitative Eignung unterschiedlicher Einsatzstoffe wie z. B. Restholz, Stroh, lignozellulotischer Abfälle oder Energiepflanzen ergab.
Um Biomasse jedoch im großen Stil energetisch wie auch ökonomisch sinnvoll und effizient nutzen zu können, ist es angezeigt, die verfahrenstechnische Eignung und damit die Einsetzbarkeit vieler, möglicherweise sogar aller Arten von Biomasse und organischen Rückständen im Rahmen von BTL-Prozessen zu gewährleisten. So ist für technische Verfahren von großindustrieller Dimension gegebenermaßen grundsätzlich eine möglichst breit diversifizierte Palette an Einsatzstoffen vorzusehen, um den Prozess in bezug auf die Inputseite so flexibel wie möglich zu gestalten. Alternativ bzw. parallel dazu könnten die bereits entwickelten Verfahren sowie weitere denkbare Prozessoptionen – sofern und soweit möglich – unter technologischen Gesichtspunkten adäquat an die vorgesehenen Eintragsmaterialien angepasst werden.