Wurden im vorangehenden ersten Teil die verschiedenen Fundamenttypen für Windenergieanlagen im Offshore-Bereich in ihren groben Zügen vorgestellt, so sollen in diesem Artikel nun auch generelle Überlegungen in Bezug auf deren Wirtschaftlichkeit, die Technikbewertung (auch: Technologiefolgenabschätzung, TFA; engl.: Technology Assessment, TA) und die von den Konstruktionen ausgehenden potenziellen Emissionen gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) angesprochen werden.
Da derartige Bauwerke nur bei einer positiv verlaufenen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) genehmigungsfähig und somit realisierbar sind, muss jede einzelne Projektkomponente hinsichtlich verschiedenster ökologischer Aspekte umfangreich analysiert und bewertet werden.
Bereits die Herstellung und die Installation von Anlagenfundamenten kann die Umwelt zum Beispiel durch die spezifischen Materialeigenschaften oder etwaige Geräuschentwicklungen und Verwirbelungen (Luft, Wasser) negativ beeinflussen, während in der Betriebsphase beispielsweise Schallemissionen oder auch die Auswaschung verwendeter Anstriche und Isolationen durch die salzhaltige Seeluft wie auch durch das korrosive Meerwasser mögliche Umweltrisiken für das maritime Ökosystem darstellen können.
Darüber hinaus müssen auch die einzuplanenden Rückbaukonzepte für Offshore-Windkraftanlagen nach ökologischen Kriterien eingehend untersucht und evaluiert werden. Die derzeitige Technik und Forschung im Hinblick auf Gründungssysteme befasst sich mit der Statik, der Lebensdauer und der Zertifizierung, wobei die bisherigen Erfahrungen im Bereich der Offshore-Logistik nur bedingt auf die geplanten Windparks übertragbar sind.
Neben der Analyse technischer Systeme zur Errichtung und Wartung der Fundamente sowie der technischen Optimierung stehen letztlich vor allem auch Fragen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit möglicher Gründungssysteme im Vordergrund. Ziel der auf diesem Gebiet betriebenen Untersuchungen ist die ökonomische Bewertung verschiedener Gründungstypen sowie die Quantifizierung der einzelnen Vorgänge im Rahmen der Herstellung, der Errichtung, des Betriebs und eines eventuellen Rückbaus sowie gegebenenfalls sogenannter Retrofit– oder Repowering-Maßnahmen.
Nach Abschluss dieser Erhebungen sollten im Ergebnis ein technisch optimierter Gründungstyp sowie die zugehörigen bzw. resultierenden Kosten hinreichend genau definiert sein, um die Produktion von Prototypen bzw. der ersten Serie neuer Windkraftanlagen, der sogenannte Nullserie, einschließlich der benötigten Fundamente grundlegend zu ermöglichen, deren unterschiedliche Varianten in den folgenden Beiträgen im einzelnen vorgestellt werden sollen.