„Neustart“

In mehreren Artikeln auf dieser Internetseite wurde das Thema Blackout angesprochen. Es handelt sich hierbei um einen ungeplanten großflächigen Strom- und den damit einhergehenden Ausfall sogenannter Kritischer Infrastrukturen als eine temporäre oder gar dauerhafte Störung im Stromnetz, die zu einer unbeabsichtigten Unterbrechung in der Elektrizitätsversorgung der Verbraucher führt. Angesichts der bestehenden Gefahr eines solchen Schwarzfalls wurde mit dem Spiel „Neustart“ der Meyer & Stiehl GbR Spieltrieb eine Simulation entwickelt, bei der die Spieler:innen als Verantwortliche eines kommunalen Krisenstabes eine Stadt nach einem Blackout vor Chaos und Zerstörung bewahren und die Bevölkerung bestmöglich versorgen müssen.

Viele Menschen haben bereits einen Stromausfall erlebt, aber nur wenige einen großflächigen, der sich über mehr als ein paar Stunden hinzog. Welche Veränderungen zu erwarten sind, wenn ein Blackout sich über Tage hinzieht, und niemand weiß, wann der Strom wieder zu fließen beginnt, machen sich die wenigsten Menschen bewusst. Denn hier geht es nicht nur um den Stromausfall, wie viele glauben. Ganz im Gegenteil. Die wirklichen Probleme werden erst danach auftreten, bis die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen wiederhergestellt werden kann.

Jede:r Einzelne in der Stadt wird versuchen müssen, sich so gut wie möglich mit der Situation zu arrangieren, aber die kommunalen Krisenstäbe und Einsatzorganisationen werden besonders gefordert sein. Denn es ist nicht klar, wie lange der Blackout dauern wird, und wenn ein Großteil der Bevölkerung bereits nach wenigen Tagen nichts mehr zu essen hat, wird es sehr schwierig werden, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Gelingt dies nicht, drohen Chaos und Anarchie. Und genau hier setzt die Simulation „Neustart“ an – um im Ernstfall eine solche Lage möglichst lange beherrschbar zu machen.

Die Spieler:innen müssen als kommunaler Krisenstab gemeinsam mit der Bevölkerung versuchen, die vielschichtigen Probleme und Überraschungen bestmöglich zu bewältigen. Viele der Herausforderungen und ihre Komplexität sind beim Eintreten des Blackouts noch nicht bekannt. Und ebenso wenig, wie lange es dauern wird, bis die Stromversorgung wiederhergestellt werden kann. Der Umgang mit Ungewissheit und Unsicherheit, gegebenenfalls mit Fehlschlägen und Verlusten, wird die Spieler:innen enorm fordern und für einen spannenden Spielverlauf sorgen.

„Neustart“ wird in Wochentagen gespielt. Dabei gibt es eine Tag- und eine Nachteinheit. In jeder Zeiteinheit treten unterschiedliche Ereignisse auf, die von Tag zu Tag umfassender und gravierender werden. Am ersten Tag stellt sich die Situation noch vergleichsweise entspannt dar: Fast alle Menschen haben noch ausreichend zu essen. Allerdings kann es zu Unfällen oder Bränden kommen, wenn die Bevölkerung mit offenem Feuer hantiert. Menschen stecken in Aufzügen fest oder Tiere drohen zu verenden.

Aber schon bald werden in einigen Stadtvierteln die Nahrungsmittel ausgehen, Unfälle passieren, Pflegebedürftige müssen versorgt werden und die Bevölkerung muss informiert werden, was eigentlich passiert und welche Maßnahmen die Verwaltung ergreift. Um all diese Probleme zu lösen, stehen den Spieler:innen fünf Akteure mit jeweils drei Teams zur Verfügung: Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Bauhof und Verwaltung. Jedes Team hat wichtige Kompetenzen, kann allerdings auch für andere Aufgaben außerhalb dieser Fähigkeiten eingesetzt werden – so kann etwa ein Team des Bauhofs auch Brände löschen. Bei der Koordination der Einsätze müssen die Spieler:innen mehrere Aspekte im Auge behalten:

  • Die Teams sind nur bis zu einer gewissen Belastungsgrenze einsetzbar. Danach müssen sie sich erholen und stehen für die nächste Zeiteinheit nicht zur Verfügung.
  • In jeder echten Krise muss unter Zeitdruck und Informationsmangel gehandelt werden. Daher stehen in Neustart auch nur wenige Minuten für diesen Ablauf zur Verfügung. Alles, was innerhalb dieses Zeitlimits nicht entschieden wurde, bleibt unerledigt.
  • Fast alle Aufgaben, die nicht gelöst werden, führen zu einer Verschlechterung der Stimmung in der Bevölkerung, bis hin zu Aufstand und Chaos.
  • Andererseits kann nicht jede Aufgabe bewältigt werden, da die Zahl der Teams, ihre Belastbarkeit und die Menge der Versorgungsgüter begrenzt sind. Die Spieler:innen müssen daher Prioritäten setzen und rechtzeitig Rationierungen vornehmen.

„Neustart“ endet nach vier bis sieben Tagen Stromausfall. Die wirklichen Herausforderungen werden in der Realität jedoch erst danach beginnen, was im Spiel nur durch die Dauer des Stromausfalls dargestellt werden konnte. Die Spieler:innen können anhand der entstandenen Schäden feststellen, wie gut sie gespielt haben. Wer noch mehr über die Simulation erfahren möchte, kann sich unter diesem Link die zugehörige Spielanleitung des Herstellers herunterladen.