Gemäß dem vorangegangenen Artikel „Ökologierelevante Ergebnisse einer Lebenszyklusanalyse von BTL-Kraftstoff“ zeigte sich in allen vier untersuchten Umweltbereichen eine signifikante Reduktionswirkung und damit eine deutlich verminderte Umweltbelastung durch synthetische BTL-Kraftstoffe gegenüber herkömmlichen fossilen Dieselkraftstoffen. In Verbindung mit dem vorstehenden Vergleich zwischen BTL- und erdölbasierten Kraftstoffen soll an dieser Stelle weiterhin der Umweltaspekt der Luftverschmutzung betrachtet werden.
Grundsätzlich werden bei der Umwandlung respektive bei der Nutzung sämtlicher konventioneller Energieträger im Rahmen industrieller Produktionsprozesse Abfall- und Reststoffe unterschiedlichen Aggregatzustands, insbesondere jedoch gasförmige Schadstoffpartikel freigesetzt. Diese Schadstoffe belasten Wasser, Boden und Luft, wobei Qualität und Intensität der freigesetzten Emissionen in erster Linie von den einschlägigen Spezifikationen der eingesetzten Energieträger, vom jeweiligen Anlagenzustand, von der applizierten Verfahrenstechnik und zumeist auch vom gewählten Betriebszustand abhängig sind. Die nachstehende Abbildung stellt zusammenfassend die vier herkömmlichen Primärenergieträger in Form von Kohle, Öl, Gas und Kernenergie sowie die durch ihre Nutzung erzeugten (Luft-)Schadstoffe graphisch dar.
Die nachfolgende Tabelle differenziert den Bereich der erneuerbaren Energien in die dort vertretenen wesentlichen Energieformen Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Geothermie und stellt die einzelnen spezifischen Energieträgeranteile am gesamten Endenergieverbrauch in den drei Hauptkategorien Strom, Wärme und Kraftstoff in der Bundesrepublik dar. Daraus gehen insbesondere auch die Anteile von biogenen Kraftstoffen am deutschlandweiten Gesamtbedarf hervor.
Sämtliche Zahlenangaben für Strom, Wärme und Kraftstoff erfolgen dabei in Terawattstunden (1 TWh = 109 kWh) sowie in der jeweils nebenstehenden Spalte in dimensionsloser Notation [%]. Im Hinblick auf die Rubrik „Biomasse“ sind für die dort vertretenen biogenen Kraftstofftypen (kumuliert etwa 27,5 TWh) Biodiesel mit ca. 20,7 TWh (~ 75,1%), Bioethanol mit rund 3,7 TWh (~ 13,5%) und Pflanzenöl mit ungefähr 3,1 TWh (~ 11,4%) von Relevanz. Unter dem Terminus der Biomasse sind dabei sämtliche feste, flüssige und gasförmige Biomassearten zuzüglich des biogenen Anteils von Abfällen sowie Deponie- und Klärgase zu verstehen.
Die in diesem Artikel aufgeführten Daten basieren im übrigen auf Angaben der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien – Statistik, Stuttgart, der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V., Berlin, des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg, Stuttgart, sowie des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden.