In Fortsetzung des vorigen Artikels seien an dieser Stelle als konkretes Beispiel drei mögliche Umweltziele eines typischen Produktionsbetriebs genannt: die Minimierung des Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffeinsatzes, die Maximierung des Anteils emissions- und schadstoffarmer Inputmaterialien sowie schließlich das sogenannte Produktionsabfallrecycling, d. h. die dem Kreislaufprinzip genügende Rückführung verwendeter Güter in den Produktionsprozess zwecks Rückgewinnung und Wiederaufbereitung. Alle genannten Zielsetzungen tragen in erheblichem Maße zu der durch die Gewinnmaximierungsvorgabe geforderten Kostenminimierung bei.
Bezugnehmend auf das erstgenannte Umweltziel führt eine konsequente, wirtschaftlich und technisch jedoch möglichst sinnvolle Begrenzung des Materialeinsatzes beispielsweise dazu, dass sich die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffkosten der Unternehmung gegebenenfalls um ein Vielfaches reduzieren.
Derselbe Effekt ist der letztgenannten Recyclingzielsetzung zuzuschreiben, die durch eine kreislaufförmige Wiederverwendung eines Großteils der ursprünglich eingetragenen Güter einerseits Kosten neuen Inputmaterials sowie andererseits Kosten der anschließenden Verwertung oder Entsorgung einspart.
Werden im Hinblick auf die an zweiter Stelle genannte Zielvorgabe schadstoffarme bzw. umweltverträgliche Einsatzmaterialien gewählt, so ist unmittelbar ersichtlich, dass kostenintensive, nachgeschaltete Prozessschritte wie z. B. anlagentechnisch aufwendige Abgas- oder Abwasseraufbereitungsverfahren grundlegend minimiert werden oder unter Umständen sogar entfallen können.
Somit muss berücksichtigt werden, dass die zur Implementierung eines betrieblichen Umweltschutzes erforderlichen Kosten lediglich einmalig anfallende Aufwendungen darstellen, die sich in der Folge über die kontinuierliche Minimierung bzw. Einsparung der auf den unterschiedlichsten Unternehmensebenen entstehenden Kosten ggfs. mehr als nur kompensieren lassen. Die angemessene Umsetzung und Verfolgung eines organisationalen Umweltmanagements dient demnach nicht nur der Beseitigung, Vermeidung oder Reduktion der durch die Unternehmenstätigkeit evozierten negativen Umweltwirkungen und -belastungen, sondern trägt durch die o. a. Gründe darüber hinaus auch in wesentlichem Umfang zur nachhaltigen Eliminierung oder Minderung unternehmenseigener Kostenpositionen bei.
Die erfolgreiche Integration und Realisierung eines derartigen umweltorientierten Unternehmenszieles ist demgemäß als eine sowohl in ökologischer wie auch in ökonomischer Hinsicht potenziell lohnende Investition zu verstehen, indem es durch die angestrebte kontinuierliche Verbesserung der unternehmerischen Umweltleistung gleichzeitig auch finanzwirtschaftliche Ziele in Form der Kostenreduktion im Sinne einer Win-Win-Konstellation verfolgt.