Die vornehmlich ökologisch versierten Vorteile von Biomasse als nachwachsendem Naturprodukt sowie als einziger regenerativer Kohlenstoffquelle wie beispielsweise in Form der grundsätzlichen CO2-Neutralität finden sich nach ihrer industriellen Verarbeitung mittelbar oder unmittelbar auch in den hieraus resultierenden Produkten wieder.
So ist in bezug auf die gewonnenen BTL-Kraftstoffe in erster Linie die dadurch erreichbare hohe, ungefähr 90%-ige Reduktion von Treibhausgasen in Form von CO2 gegenüber konventionellen fossilen Kraftstoffen zu nennen. Darüber hinaus verringern BTL-Produkte durch die damit einhergehende Diversifizierung der Energieversorgung sowie die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger die zunehmende Abhängigkeit von Energie-, im besonderen von Erdölimporten. U. U. ergibt sich auf diese Weise am Markt ein potenzieller Preissenkungsdruck hinsichtlich des Öls infolge der durch die genannten Konkurrenzprodukte möglicherweise abnehmende Nachfrage.
Des weiteren ergibt sich für BTL-Erzeugnisse ein relativ hoher Kraftstoffertrag pro Flächeneinheit, der etwa zwei- bis dreimal höher liegt als der Ertrag aus Biokraftstoffen der ersten Generation (vgl. Art. „Prognosen zum Biomasse- und BTL-Kraftstoffertrag“). In diesem Kontext ist die Kraftstoffproduktion aus Biomasse insbesondere für Landwirte von wirtschaftlichem Interesse, die die zukünftigen Produktionsanlagen mit den erforderlichen Biomasseedukten beliefern werden und auf diese Weise ein Zusatzeinkommen zu verzeichnen haben. Neben der genannten Erschließung alternativer Einkommensquellen für Land-, Forst- und Abfallwirtschaft ist auch der infrastrukturelle Ausbau sowie die grundsätzliche Förderung regionaler Wirtschaftsstrukturen gegeben.
Damit hängt auch die unmittelbare, überwiegend im ländlichen Raum erfolgende Schaffung neuer Arbeitsplätze zusammen. So waren im Jahr 2006 beispielsweise rund 91.900 Menschen im Bioenergiesektor in der Bundesrepublik tätig, während es zwei Jahre zuvor noch etwa 56.700 Beschäftigte waren. Weiterhin ist in produktbezogener Hinsicht insbesondere der hohe Reinheitsgrad des gewonnenen synthetischen Kraftstoffs ein signifikanter Vorteil, der sich v. a. im Absatz- und Marketingbereich positiv auszuwirken vermag. Schließlich eignen sich BTL-Kraftstoffe in bezug auf ihre Konsistenz generell für den Einsatz in heutigen und künftigen Kraftfahrzeugmotoren der Automobilindustrie.
Abschließend sei eine graphische Darstellung der Volkswagen AG, Wolfsburg, gegeben, die ein mögliches Kraftstoffszenario für Europa bis zum Jahr 2030 visualisiert. Dieses zeigt die zeitliche sowie die prozentual anteilige Entwicklung von erdölbasierten Kraftstoffen mit < 500 sowie mit < 10 ppm Schwefelgehalt, von biomasse- und erdgasbasierten synthetischen Kraftstoffen, von regenerativem Wasserstoff sowie von sonstigen biogenen Kraftstoffen wie z. B. Biodiesel oder Bioethanol. In diesem Zusammenhang repräsentieren BTL-Kraftstoffe emissionsärmere und hochwertigere Otto- und Dieselkraftstoffe bei gleicher Antriebstechnik und gleichem Aktionsradius wie herkömmliche Treibstoffe auf Erdölbasis.